Der Oertelsbruch im Thüringer Schiefergebirge war einst Europas größter Bruch für die Gewinnung von Dachschiefer.

 

In seiner Blütezeit zwischen 1870 und 1900 waren im Oertelsbruch 900 Menschen beschäftigt. Als eines der ersten deutschen Unternehmen wurde das gesamte Betriebsgelände elektrifiziert.

1943 wurde im Oertelsbruch von den Nationalsozialisten ein Testbetrieb für V2-Triebwerke errichtet. Für die Produktion ist das Konzentrationslager Laura mit 2500 politischen Gefangenen entstanden. Mehr als 500 Gefangene überlebten die Tragödie nicht.

 

Nachdem 1946 die russische Besatzung das Lager aufgelöst hat, wurde die Unternehmerfamilie des Oertelsbruchs enteignet. Der Bruch fiel in der DDR in staatliche Hand. Nach 1989 wechselte der Schieferbruch mehrere Besitzer. Seit 1995 fand die stückweise Entsiedelung des riesigen Geländes statt.

 

Heute ist das gesamte Areal des Oertelsbruchs ein Lost Place. Eines der prägnantesten Gebäude ist die 1866 erbaute Oertelsvilla.